aber auch nicht ganz einfach. Aber wo fange ich an.. Marktplätze wie Amazon, Avocado oder Babymärkte sind voll mit unterschiedlichen Tüchern und preisen sich gegenseitig an, das beste und einfachste Tuch ab Geburt zu haben.
Definitiv steht aber fest ein Tuch ist nie einfach, da man das binden lernen muss. Ich vergleiche es gerne mit Schnürsenkel binden. Das haben wir auch gelernt, aber es war auch nicht einfach. Viele Male haben wir es wiederholt und so einige Versuche sind auch gescheitert.
Aber ein Tragetuch ist bequem und definitiv die vielseitigste Tragemöglichkeit die es gibt. Ein Tragetuch kann Euch durch die gesamte Tragezeit begleiten und darüber hinaus noch zum kuscheln oder spielen benutzt werden.
Der Second Hand Markt ist voll mit Babysachen, aber leider auch mit Tragetüchern die nicht gut funktionieren. In meiner Anfangszeit vom Tragen habe ich selber viel gekauft und verkauft. Zum Ausprobieren war es im Second Hand Markt immer gut, aber aufgepasst auch Tücher, die hart von zu viel waschen, zu viel Waschmittel oder nach blumigen Weichspüler riechen, gibt es dort. Das kriegt man oft auch schwer raus. Es gibt tolle Schnäppchen, aber manchmal auch Überraschungen. Ich hatte beides schon oft. Man sollte die Tücher gut kennen, die man kauft, seine Länge und wegen Waschmittel immer nachfragen. Ich kaufe gerne Tücher meiner Lieblingsfirma, wo ich weiß das alle Tücher toll sind da.
Im Fachhandel finde ich definitv eine gute Auswahl an unterschiedlichen Tüchern mit unterschiedlichen Materialien und Längen. Ich kann sie anfassen und binden. Jedoch binden sich neue Tücher immer sch…. Ja wirklich, denn zum Weben werden Fasern geglättet und dadurch sind neue Tücher oft sehr hart. Oft gibt es aber eingekuschelte Tücher oder Erfahrungen zu den Tüchern.
Bei den Herstellern direkt findet ihr oft ihre gesamte Auswahl an Tüchern, aber auch wenig Vergleich zu anderen Marken. Schaut dort, was Euch gefällt und vor allem lest die Beschreibungen. Also welches Material, welches Flächengewicht und was schreibt der Hersteller dazu. Ein fluffiger Traum zum Binden, der ab Geburt geeignet ist, wird nicht bretthart zu Euch kommen. Jedoch ein Tuch, was etwas Liebe und Erfahrung benötigt, kann am Anfang etwas störrisch sein. Das muss dann nicht das schlechtere Tuch sein, aber generell vermutlich härter als das andere.
Also wie gehe ich jetzt vor und was sagen mir die einzelnen Punkte in der Beschreibung?
Ich schaue immer gerne als erstes auf das Material. Ist es aus reiner Baumwolle oder ist etwas als Mischung dabei. Je nach beigemischten Stoff verändert dies das Tuch sehr gewaltig. Für den Anfang oder den Alltag also als Basistuch ist Baumwolle toll. Sie ist pflegeleicht, verzeiht vieles an Flecken und lässt sich toll binden. Auch Beimischungen von Seide, Wolle oder Bambusviskose sind am Anfang toll, aber in der Pflege sehr aufwändig. Z.B. muss ich bei Bambusviskose mit dem Waschmittel sehr aufpassen. Also definitiv nichts, was ich irgendwo auch mal in jede Waschmaschine stecken kann. Leinen, Hanf oder Flachs sind auch super einfach in der Pflege, aber etwas aufwändiger beim Eintragen. Ich erzähle immer gerne, das man diese Tücher manchmal auch in die Ecke stellen kann. Ja sie bleiben auch stehen, wie Teppiche 😉 Aber sie werden oft so unfassbar weich und kuschelig. Manchmal schon nach dem ersten Waschen oder nach dem ersten Tragen. Beim Material ist auch immer, die Frage was mag ich und was gefällt mir.
Als nächstes schaue ich mir das Flächengewicht an. Dies beschreibt die Masse des Tuches auf die Fläche. Sie ist also ein Indiz dafür, ob das verwendete Material dick ist oder dicht gewebt wurde. Es sagt aber nichts über die Stabilität eines Tuches aus. Für den Anfang empfehle ich gerne ein Flächengewicht um 210-250 g/qm bei Baumwolle. Das lässt sich gut binden und ist nicht zu dick, aber auch nicht zu dünn. Andere Materialien wie Wolle, Bambus oder Leinen haben ein anderes Gewicht und somit können Tücher die mehr oder weniger Flächengewicht haben, aber genauso gut sein. Die Dicke des Garnes und die Webart sind immer dabei auch zu berücksichtigen. Also relativ schwierig einzuschätzen anhand des Flächengewichts.
Die Webart kann auch Aufschluss auf die Qualität des Tuches geben. Zoomt in die Bilder und schaut Euch die Webung und das Garn genauer an. Webungen können eng oder fluffiger sein, was auch vom Garn abhängig ist. Es gibt verschiedene Webarten und Webweisen. Also ein Tragetuch kann auch aus unterschiedlichen Schichten bestehen, die an Punkten zusammengewebt sind. Dickeres Garn hat meist auch dickere Tücher zum Schluss und feineres Garn, macht ein dünneres Tuch möglich.
Tragetücher unterscheiden sich auch in der Breite. Was z.B. bei dickeren Tüchern oder auch mit Geburt oder bei größerem Kind sehr ausschlaggebend ist. Ist zwischendurch einfach nicht so ausschlaggebend. Ein Tragetuch ist meist zwischen 60-75 cm breit.
Welche Bindeweise möchte ich nutzen und was ist dafür meine Länge. Bei allen Herstellern finden sich Übersichten, welches Tuch in welcher Länge ich brauche. Generell ist die Gr. 6 / 4,6m in Kombination mit der Wickelkreuztrage eine Länge, die ganz vielen passt. Ist man kleiner und zarter, braucht man weniger oder müsste etwas mehr Stoff verstecken. Seit ihr erfahren mit dem Tuch, probiert einfach auch mal kürzere Tücher aus, denn gerade ein Gr. 4 mit 3,6m für das Rückentragen oder eine Gr. 2 mit 2,8m für die Hüfte können viel bequemer und einfach zu binden sein, weil man weniger Stoff hat und auch weniger verstecken muss.
Aber der entscheidenste Punkt ist das Design. Im Laden sage ich gerne, sucht euch erstmal das aus, was Euch am Besten gefällt oder auch 3-4 Tücher, die ihr optisch toll findet. Dann erzähle ich oft etwas zu Material, zur Herstellung und zum Hersteller. Manchmal schliesse ich Tücher dann aufgrund von Breite oder Material aus. Dieser erste Griff in den Schrank ist aber auch magisch, denn da wartet dein Tuch auf Dich mit dem Du dein Baby in der ersten Zeit tragen möchtest.
Wollt ihr auch euer Tuch finden? Wir beraten auch online und können zusammen den Tuchschrank durchsuchen nachdem, was ihr sucht und haben wollt..